Mit dem Programm RAID Reconstructor des Herstellers Runtime Software lassen sich defekte RAIDs rekonstruieren. Im Gegensatz zu vielen anderen Datenrettungsprogrammen werden aber nicht die Daten gerettet, sondern es wird ein vollständiges Image des RAIDs angelegt.

Voraussetzungen

Neben einem PC mit Windows-Betriebssystem wird ein Festplattencontroller benötigt, der in der Lage ist, alle Festplatten im RAID separat zu erkennen. Auch genügend Speicherplatz für das rekonstruierte RAID muss vorhanden sein. Bei einem defekten RAID-0 werden alle Festplatten (2-14 Stück) benötigt; bei einem RAID-5 ist eine Festplatte entbehrlich, da hier immer ein Datenträger redundant ist. Auch hier werden 3 bis 14 Festplatten unterstützt.

Wiederherstellungs Methoden

Im ersten Schritt muss man den Typ des RAIDs angeben: hier kann man zwischen RAID-0 und RAID-5 wählen. Danach folgt die Auswahl aller am RAID beteiligten Festplatten. Hier werden auch Software-RAIDs und Windows-Dynamic-Disc-Systeme unterstützt. Wenn alle Datenträger ausgewählt wurden, folgt der zweite Schritt. RAID Reconstructor versucht jetzt, alle Parameter des RAIDs korrekt zu ermitteln und dann das sogenannte Destriping zu beginnen. Dabei werden alle Festplatten Sektor für Sektor nach Daten durchsucht. Diese werden dann in der korrekten und lesbaren Reihenfolge in das Image geschrieben. RAID Reconstructor arbeitet dabei immer nur im Lese-Modus, die Daten des RAIDs werden also nicht verändert. Im dritten Schritt kann man auswählen, wo das rekonstruierte RAID gespeichert werden soll. Auf dem Zieldatenträger muss dafür natürlich genug Platz sein. Das Image wird als .vim- oder .img-Datei gespeichert, die sich mit anderen Programmen wie Captain Nemo und GetDataBack öffnen und bearbeiten lässt.

Funktionen der RAID Datenrettungs-Software „RAID Constructor“

In RAID Reconstructor kann man selbst Scripts anlegen, die auf PASCAL basieren. Damit kann man zum Beispiel Prozesse automatisieren. Der Hersteller bietet außerdem noch einen besonderen Service an: Wenn man die Daten im RAID nicht selbst finden kann, kann man mithilfe von RAID Reconstructor einen sogenannten RaidProbe durchführen. Dabei sammelt das Programm statistische Informationen über das RAID, die man anschließend zum Hersteller sendet. Dieser wertet alles aus und erstellt daraufhin ein Image, mit dem man an die Daten gelangen kann. Mit 299 US-Dollar ist dieser Service zwar nicht ganz billig, für wichtige Daten sollte man aber allemal bereit sein, diesen Preis zu zahlen; außerdem wird eine Bezahlung nur bei Erfolg fällig.

Kosten und Preise

In der aktuellen Version 4.03 kostet RAID Reconstructor 117,83 Euro. Inbegriffen sind alle zukünftigen Updates. Es existiert auch eine kostenlose Testversion, mit der man überprüfen kann, ob sich das RAID überhaupt retten lässt. Ein RaidProbe, also die Rekonstruktion des RAIDs durch den Hersteller, kostet 299 US-Dollar.

Hinweis zur Nutzung von Datenrettungs Software

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